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musikalische Traditionen

Kalender mit Terminmerker

16. Oktober 2023
von Steffi Zachmeier
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Volksmusik-Veranstaltungen bewerben

In letzter Zeit häufen sich abgesagte und/oder nicht mehr wiederholte Volksmusik-Veranstaltungen, scheint mir. Es seien öfters einfach nicht genug Anmeldungen bzw. Besucher:innen gekommen, sagen die Verantwortlichen. Ein Grund hierfür könnte sein, dass es sich in Anbetracht des vielfältigen Freizeitangebots und der Informationsflut der Medien schwierig gestaltet, Interessierte anzusprechen. Darüber hinaus ist die Volksmusik-Szene ein überregionales Netzwerk, das nicht allein über eine Zeitungsanzeige erreicht werden kann.

Falls ihr selbst Volksmusik-Veranstaltungen organisiert, sollten natürlich möglichst alle potentiellen Gäste in Kenntnis gesetzt werden. Neben der lokalen Presse, die es zu informieren gilt, gibt es zahlreiche Möglichkeiten Volksmusik-Events in Bayern zu bewerben. Obwohl es mühsam sein kann, verschiedene Plattformen zu nutzen, ist dies ein wichtiger Bestandteil der Pressearbeit.

Für Musik- und Tanzgruppen gehört es natürlich auch dazu eine eigene (jeweils aktualisierte!) Internetpräsenz zu haben. Zusätzlich sind eventuell Instagram-, Facebook-, X-, Youtube- und Fediversum-Accounts eine Möglichkeit mit den Fans in Kontakt zu bleiben. Dazu stehen die Status-Informationen der eigenen (privaten) Messenger-Konten, wie Signal, Telegram, Threema, WhatsApp u.a. für Infos zur Verfügung.

Vielleicht ist für euch die folgende Liste mit Plattformen hilfreich, die ich neben meinen eigenen Social Media-Känalen bediene.

Veranstaltungs-Meldungen könnt ihr schicken an

  • Arbeitsgemeinschaft Fränkische Volksmusik Mittelfranken. Im Online-Veranstaltungskalender werden Termine in Mittelfranken angezeigt. Eigene Meldungen bitte schicken an vorstand@volksmusik-mittelfranken.de. Die werden dann auch ausgespielt in der WhatsApp-Community “Volksmusik Mittelfranken”. Anmeldung dort via QR-Code.
  • Arbeitsgemeinschaft Fränkische Volksmusik Oberfranken. Auch die oberfränkische Arge veröffentlicht Termine auf ihrer Website. Meldungen gehen an die Kontaktdaten.
  • Arbeitsgemeinschaft Fränkische Volksmusik Unterfranken. Beim unterfränkischen Partner-Verein gibt es ebenfalls einen Veranstaltungskalender und die WhatsApp-Community “Volksmusik Unterfranken”: Meldungen werden erbeten an termine@volksmusik-unterfranken.de
  • Bayerischer Rundfunk: Die Termine für Nordbayern werden in der Sendung “Fränkisch vor Sieben” durchgegeben, die von 18-19h auf BRHeimat läuft. Eine Meldung der Volksmusik-Veranstaltungen ist relativ kurzfristig möglich per Kontakt-Formular oder telefonisch (0911-6550-19237).
  • Bezirk Oberpfalz: Der Kalender wird monatlich als .pdf-Datei per Mail versandt und steht im Internet zur Verfügung. Die Termine müssen bis zum 15. des Vormonats an bezirksheimatpflege@bezirk-oberpfalz.de übersandt werden.
  • Boarisch Tanzen: Das Portal für Volkstanztermine verschickt monatlich einen Mail-Newsletter. Die Termine können mit Account selbst eingetragen werden oder über ein Online-Formular.
  • Fränkische Volksmusik Blätter: Die Print-Zeitschrift der drei Arbeitsgemeinschaften Fränkische Volksmusik erscheint vierteljährlich. Die Meldung ist per Post, Telefon (09303-98429-50) oder Mail jeweils ein Monat vor Erscheinen mit diesem Formular möglich.
  • Volxtanz + -musik N/FÜ/ER“: Die Gruppe im Messenger Signal für Veranstaltungs-Meldungen im Großraum (und darüber hinaus) wird von Karin Bümlein mit Informationen gefüttert, die via Mail erreichbar ist.
  • Volxmusik.de: Der Kalender kann in die eigene Website eingebunden werden. Termine eintragen ist jederzeit möglich, dazu muss ein Account angelegt werden.
  • Zeitschrift Zwiefach: Im Internet zugänglich als “Volksmusikkalender“. Termine eintragen ist jederzeit möglich, dazu muss ein Account angelegt werden. Wenn sie vor dem Redaktionsschluss der Print-Ausgabe vorliegen, werden sie auch in der Zeitschrift abgedruckt.

Meine Erfahrung hat gezeigt, dass sich der Aufwand definitiv lohnt. Besucher:innen einzelner Veranstaltungen haben mir häufig bestätigt, dass sie über einen dieser Kanäle davon erfahren haben. Falls ihr selbst noch weitere Möglichkeiten gefunden habt, euere Fans anzusprechen, freue ich mich über einen Tipp.

23. November 2022
von Steffi Zachmeier
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Weihnachts-Buch “Ein Rauschgoldengel plaudert”

Zwei Stapel mit Büchern "Ein Rauschgoldengel plaudert"

Heute hat mich der DPD-Auslieferer noch vor dem ersten Kaffee aus dem morgendlichen Tran aufgeschreckt und mir die Pakete mit meinem Weihnachts-Buch “Ein Rauschgoldengel plaudert” übergeben. Weil ich wiedermal spät dran war, war es knapp, hat aber nun doch noch pünktlich vor den ersten Advents-Veranstaltungen geklappt.

Die ersten Schachteln aus dem Presswerk oder der Druckerei zu öffnen, ist bei eigenen Veröffentlichungen immer ganz besonders spannend: Stimmt das Ergebnis mit den Druckvorlagen überein? Springen mich womöglich gleich Schreibfehler an? Passen die Farben auf dem Cover? Nach dem ersten Reinblättern dann Durchschnaufen: Zum Glück! Es ist alles, wie es geplant war.

Dieses Büchlein enthält Texte, die in den vergangenen Jahren für Adventskonzerte als Trio Califragilis entstanden sind. Mit Franz Josef Schramm und Rosemarie Seitz musiziere ich nun schon eine ganze Weile sowohl auf ihrer eigenen Bühne im Klanghaus Eibelstadt als auch auf anderen Kleinkunstbühnen. Die kleinen mundartlichen Beiträge gehören für das Publikum zu dieser Veranstaltungsform inzwischen dazu. Immer wieder wollten ZuhörerInnen sie auch gerne in schriftlicher Form. Das möchte ich hiermit ermöglichen.

Nur in Manuskriptform lagen bisher auch die Texte von meinem Vater Erwin und meiner Schwester Gisela vor, die sie vor Jahren bei Veranstaltungen unter dem Titel “Fränkische Weihnacht” vorgetragen hatten. Ich finde, es wäre wirklich schade um die netten Erinnerungen des “Gassenbuben” an die Kinderzeit im Nürnberger Stadtteil “Loonhard” (St. Leonhard), wenn sie verloren gingen. Auch die Gedanken meiner Schwester zur Weihnachtsgeschichte hatten immer Interesse geweckt.

So ist hier nun Nachdenkliches, Vergnügliches und zuweilen auch Freches aus zwei Generationen vereint. Und ich wünsche viel Freude daran, wenn dann im Advent mal der Rauschgoldengel plaudert.

2. November 2022
von Steffi Zachmeier
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König aller Tänze in Oberfranken

In einem Roman von Kuni Tremel-Eggert wird der Dreischrittdreher als König aller Tänze beschrieben.

Kunigunde Eggert bzw. Kuni Tremel-Eggert war eine Schriftstellerin aus dem oberfränkischen Burgkunstadt. Von 1889-1957 hat sie gelebt und sich in ihren heimat-bezogenen Romanen ganz klar den Nazis angebiedert und deren Ideologie vertreten. In ihrem Heimatort sieht man das nicht so eng und so gibt es dort nach wie vor eine Kuni-Tremel-Eggert-Straße. Zahlreiche Medien berichteten kritisch über sie und besonders über die Feierlichkeiten zu ihrem 50. Todestag.1

 Cover des Buches "Die Rotmansteiner"

Erst nachdem kürzlich eines ihrer Bücher wegen des Untertitels “Roman aus dem Frankenland” mein Interesse erweckt hat, fand ich diese unschönen Infos über die Autorin. Eine Stelle hatte ich mir da bereits herausgeschrieben, weil sie wirklich gut den Charakter des Dreischrittdrehers beschreibt, wie ich finde.

Im Zusammenhang mit einem Hochzeitsfest heißt es da:

“Die Musik bringt die Stimmung auf den Höhepunkt, und wie nun gar ein Dreher anfängt, ein richtiger, echt oberfränkischer Dreischrittdreher, der einem in die Beine fährt wie ein Donnerwetter, daß alles in Bewegung kommt, da dreht sich im Wirbel, was nur drehen kann, und sogar die alten Weiblein auf den Bänken fangen mit den Fußspitzen den Takt auf und schmunzeln und lachen über das ganze Gesicht. Ach, ein Dreher! Ein rechter, ein echter, es geht nichts darüber, – nichts! Glatt und ruhig, flink und fein, und rund und rund und rundherum. Enggetreten und kurz, auf einem tellergroßen Fleck, wie ein Schnorrer (Kreisel), so gehört ein Dreher getanzt. Er ist der König aller Tänze in Oberfranken, er kommt noch vor dem Walzer und hat dasselbe Privileg wie die Kartoffelklöß, auch nach ihm sehnen sich die heimatfernen Franken.”2

  1. z.B. die Süddeutsche Zeitung am 17.5.2010, und das Obermain-Tagblatt am 7.4.2022 (beide Links zuletzt aufgerufen am 02.11.2022) []
  2. Kuni Tremel-Eggert. 1921. Die Rotmansteiner: Roman aus dem Frankenland. München: Albert Langen, S. 26 []